Bodenwaschanlage: Erste Etappe des Rohbaus bald abgeschlossen

Es ist einiges passiert seit dem Frühling: Da, wo am 6. Mai noch nichts zu sehen war, steht inzwischen ein Grossteil des Rohbaus vom Herzstück der neuen Bodenaufbereitungsanlage. Beim Besuch Ende Juli auf der Baustelle mit Bauführer Denis Vetsch steigen wir aufs Gerüst und haben einen guten Überblick über die neue Anlage. Es stehen die ersten knapp sechs Meter hohen Wände des Erdgeschosses sowie die Decke des Kellers, obendrauf werden nochmals Wände derselben Höhe zu stehen kommen – und natürlich wiederum die Decke. Insgesamt wird das Gebäude rund 15 Meter hoch.
Bereits gut sichtbar sind die entstehenden Treppenhäuser sowie die verschiedenen Siloboxen, deren Wände aktuell geschalt und betoniert werden. Die Förderanlage wird später die unterschiedlichen Gesteinskörner – sortiert nach Grösse – in die jeweiligen Siloboxen hineintransportieren. Ein Teil des Materials läuft über weitere Förderbänder ins Betonwerk und wird dort zu herkömmlichen sowie zu RC-Beton verarbeitet. In den Böden der Boxen sind zudem Aussparungen zu sehen, durch die das übrige Material hinunterfallen kann.
Gleich neben dem Rohbau sind Eisenleger am Werk. «Da, wo die Eisen aus dem Boden ragen, wird die Wasseraufbereitungsanlage zu stehen kommen. Für diese werden wir ebenfalls den Rohbau erstellen, die Bodenplatten, Wände und Decken. Zudem kümmern wir uns um die Werkleitungen, neue Zufahrten und Plätze», erklärt Denis. «Die Eisenleger verbinden die Eisen auf Platz, so dass der Kran sie später an die entsprechende Stelle hieven kann.»
Was ebenfalls sichtbar ist aus der Höhe, ist die Aufschüttung des neuen Terrains (die neuen Strassen werden ca. vier Meter höher erstellt) sowie der Ort, an dem das neue Betonwerk gebaut wird. «Ab September/Oktober beginnen wir mit dem Bodenersatz, ab etwa Januar soll der Bau beginnen. Erst wenn alles in Betrieb ist und funktioniert, wird das alte Betonwerk rückgebaut».
Möglichst kein Verbrauch von Frischwasser
Wir gehen zum rund 8000 m2 grossen Areal «RC-Platz Ost», auf dem die Aushub-Annahmestelle zu stehen kommt. «Das Areal wird mit Stützmauern eingefasst werden und wir können hier später sowohl verschmutzen als auch unverschmutzten Aushub annehmen», so Denis. «Aktuell bereiten wir die Fläche vor, das sogenannte Bohrplanum, damit der Spezialtiefbau die Pfähle bohren kann.» Ebenso laufen die Vorbereitungsarbeiten für den Bau des Retentionsbeckens, das rund 40 Meter lang werden soll. «Das Wasser läuft über Leitungen direkt ins Becken und wird von da in die Wasseraufbereitungsanlage geführt. Die Idee ist, einen internen Wasserhaushalt zu kreieren, damit möglichst kein Frischwasser benötigt wird», so Denis.
Interessante Bauarbeiten geplant
Spannend geht es auch weiter. Ab Mitte August fängt der Tiefbau aus Amriswil mit den Werkleitungsbau und dem Bau des Retentionsbeckens an. Im Oktober beginnen die Arbeiten für die Tunnels in offener Bauweise, welche später die unterirdischen Förderbänder beinhalten werden. Voraussichtlich ab Januar 2026 beginnen die Arbeiten der Anlagetechnik. Diese werden von einem externen Partner ausgeführt. Geplant ist, bereits nächstes Jahr mit einem Testbetrieb zu starten, um die Anlage 2027 ordentlich in Betrieb zu nehmen.
Ein Blick auf die Planung zeigt die Komplexität und Abhängigkeit der einzelnen Arbeiten voneinander. «Wir führen bei diesem Projekt eine rollende Planung aus. Urs Beeler, der Technische Bereichsleiter vom Hochbau und ich, wir machen Planung und Kostenkontrolle gemeinsam.» Denis ist zuversichtlich, dass das komplexe Bauprogramm eingehalten werden kann. «Wir haben ein gutes Team und wir sind mit den Arbeiten auf Kurs.»
Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und bleiben dran!