Kieswerk Dulliken ist bedeutender Lebensraum für Natur und Tiere

10.1.2024; Text: Giulia Ciarla
Im Kieswerk Dulliken herrscht dank Rekultivierungsmassnahmen eine vielfältige Flora und Fauna.
Kieswerk Dulliken Gewässer Angel Sanchez

In der Gemeinde Dulliken (SO) befindet sich zum einen das STRABAG-Kieswerk. Hier baut STRABAG im Auftrag der Bürgergemeinde Kies ab. Es ist die grösste Schweizer Kiesgrube von STRABAG: Pro Jahr werden hier rund 585'000 Tonnen Kies abgebaut. Zum anderen ist dieses Areal ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Lebensraum Kiesgrube

Um den Kies aufzubereiten wird abgebauter Kies in das angrenzende Kieswerk Aarekies verladen. Auf den Kiesabbauzonen entstehen Rekultivierungszonen: Es sind Zonen, die über mehrere Jahre hinweg mehr oder weniger genutzt werden und temporär wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere bieten. Dazu gehören spontan entstandenen Lebensräume, wie etwa Gewässer entlang den Pisten zwischen den Depotflächen sowie offene Kiesflächen oder auch grosse Böschungen, in denen Wildpflanzen den freien Platz neu besiedeln. Diese bieten zahlreichen Insekten Nahrung und Lebensraum. Die entstehenden Gewässer werden von starkem Bewuchs befreit und unterhalten, so dass diese Zone ein optimales Laichgewässer für Kreuzkröten und Gelbbauchunke bietet. Weitere Tierarten, wie die Sandschrecke, Salamander oder Vögel wie der Flussregenpfeifer und die Uferschwalbe profitieren ebenfalls von den bereitgestellten Lebensräumen. Die STRABAG-Mitarbeitenden vor Ort bewirtschaften die Fläche und werden dabei ökologisch vom Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie FSKB begleitet.

vogelwarte.ch

Nistplatz für Uferschwalben

Die Uferschwalbe nisten bevorzugt in steilen Kies-, Sand- und Erdwänden. Um ihre Brut aufzuziehen, graben sie sich auf Steilwänden bis zu einem Meter tiefe Röhren. Diese nutzen sie während der Brutzeit von April bis Ende September. Unsere Kiesgrube scheint den gefiederten Freund:innen optimal zu gefallen: Sie besiedelten die Anlage bereits 2019 und kamen immer wieder zurück. Seither werden jedes Jahr Sandlinsen in der Abbauwand für Uferschwalben hergerichtet.

Prähistorische Schätze

Nicht nur heute ist die Kiesgrube ein wichtiger Lebensraum für Tiere. Vor über 40'000 Jahren, als das Mittelland noch ein Gletschervorstoss des Rhonegletschers war, haben in der heutigen Kiesgrube Dulliken Wollhaarmammuts gelebt. Und so ist Grubenwart Anton Fankhauser beim Ausheben von Kies auf ein Stosszahnfragment eines Wollhaarmammuts gestossen. Dieses ist mittlerweile in der Obhut des Naturmuseums Olten.

Toni Fankhauser mit seinem Fund, einem Stosszahnfragment eines Wollhaarmammmmuts

Wir sind gespannt, welche Tiere und Schätze sich in diesem Jahr an der Oberfläche der Kiesgrube Dulliken sichten lassen.