Die Brunaubrücke – damals und heute gebaut von STRABAG

25.10.2023; Text: Giulia Ciarla; Fotos: Angel Sanchez
Die Brunaubrücke ist die erste vorgespannte Brücke der Schweiz.
Foto von der Brunaubrücke

Die Brücke führt den Autoverkehr der A3 über die Sihl. Seit Februar 2023 arbeitet ein STRABAG-Team unter der Leitung von Melanie Broder an der Instandsetzung der Brücke.

Die Brunaubrücke ist für Zürich und das Sihltal ein geschichtsträchtiges Bauwerk: In den 1950er-Jahren entwickelte das Tiefbauamt der Stadt Zürich ein Projekt, welches die Allmendstrasse über die Sihl führte. Damals stand an der Sihl eine grosse Papierfabrik. Der Zubringerverkehr musste auf einer geeigneten Verkehrsachse zur Fabrik gelangen. Die Lösung war eine zweispurig befahrbare Brücke, welche die beiden Sihlufer für den Autoverkehr zusammenführte. Im August 1957 war Baustart. Die Firma Ed. Züblin & Cie. (heute STRABAG) wurde mit den gesamten Tiefbau- und Betonarbeiten beauftragt.

In diesem Zuge wurde eine Notbrücke aus Holz erstellt und anschliessend der vorhandene Steg abgebrochen. Zudem wurden die Fundamentgruben mit einem Fangdamm gegen die Sihl abgeschlossen und ausgehoben. Anfang November 1957 stand das Fundament und die Arbeiten für das Lehrgerüst der Brücke starteten.

Die 58 Meter lange und 24 Meter breite Brücke wurde sehr schlank projektiert. Für die Umsetzung benötige es eine besondere Rahmenkonstruktion. Zu dieser Zeit arbeitete man gerade stark an der Entwicklung von Spannbeton. Und dies ermöglichte es, die erste vorgespannte Brück in der Schweiz zu errichten: Im Januar 1958 wurde das Lehrgerüst abgesenkt und die Brücke vollständig vorgespannt. Anschliessend prüfte die eidgenössische Materialprüfungsanstalt (EMPA) die Belastung der Brücke, bevor sie im selben Jahr eröffnet wurde. Seit 1958 trägt die Brücke den zunehmenden Verkehr – und seither ist doch einige Zeit vergangen. Das Tiefbauamt der Stadt Zürich hat deshalb ein Projekt entwickelt, um die Brücke den heutigen Standards anzupassen sowie vorhandene Schäden am Belag instand zu setzen.

Belastungsprobe mit 12 gefüllten Lastwagen

Quelle: e-Periodica, 1960

Bedeutende Verkehrsachse für das Sihltal und für Zürich

Heute bringt die Brunaubrücke auf je zwei Fahrspuren die Autos stadtein- und stadtauswärts über die Sihl. Es hat beidseitig Gehwege, auf denen auch Velos zugelassen sind. Da die Verkehrsachse von grosser Bedeutung ist, musste die Durchfahrt während des Bauprojekts auf allen vier Spuren zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein. Dies setzte eine komplexe Etappierung voraus, welche die Bauherrschaft vorgab. Es war schwierig unter den engen Platzverhältnissen zu arbeiten, ohne den vorbeifahrenden Autos im Weg zu stehen. Die Mitarbeitenden vor Ort meisterten weitere Herausforderungen: Sie arbeiteten stets über Gewässer und unter engen Platzverhältnissen während dichtem Verkehrsaufkommen

Instandsetzungsarbeiten während Verkehrsbetrieb

Instandsetzungsarbeiten während Verkehrsbetrieb

Im November 2023 schliesst STRABAG die Sanierungsarbeiten ab

Auf der Baustelle wird es zunehmend ruhiger, die Bauarbeiten neigen sich dem Ende zu und bis im November 2023 werden alle Instandsetzungsarbeiten abgeschlossen sein. Die letzte Bauphase umfasst Abdichtungsarbeiten sowie die Belagsfinalisierung. Um das Projekt abzuschliessen, baut STRABAG eine Strassenabwasser-Behandlungsanlage (SABA), die es ermöglicht, das Strassenwasser der Brücke zu reinigen.

Anschliessend werden die Verkehrsteilnehmer:innen die Sihl über die sanierte Brunaubrücke überqueren – STRABAG ist stolz, sowohl damals wie auch heute, die bedeutende Verkehrsachse mitgestaltet zu haben.

Technische Kennzahlen:
Abbruch Beläge: 1‘700 m2
Hängegerüst 130 m
HDW-Abtrag 900 m2
Ortbeton 165 m3
PBD-Abdichtung 1‘600 m
Guss- und Walzasphalt 600 to

Links

e-Periodica, 1960:78:101