Sicheres Wasser für Generationen: Neubau Reservoir Kopfholz - Phase 1
Bereits seit 1905 arbeiten die Gemeinden Horgen, Thalwil, Rüschlikon und Kilchberg im Rahmen der Wasserversorgung HTRK zusammen. In den 1940er-Jahren folgte die Gründung der TRKL (Thalwil, Rüschlikon, Kilchberg und Langnau), um den steigenden Wasserbedarf mit einem Seewasserwerk zu decken. Heute bündeln die Gemeinden erneut ihre Kräfte: Die bestehenden Reservoiranlagen im «Chopfholz» – teils über 100 Jahre alt – werden durch den Tiefbau und Strassenbau Nord-Ost der STRABAG rückgebaut und durch moderne Neubauten ersetzt.
Drei Bauphasen, ein Ziel: Versorgungssicherheit
Der Ersatzneubau erfolgt in drei Etappen, damit die Wasserversorgung jederzeit gewährleistet bleibt:
- Phase 1 (bis Februar 2026): Neubau der Wasserkammern für Rüschlikon (2 × 800 m³), Rückbau der alten Rundkammern, Neubau eines Schieberhauses, eines begehbaren Werkleitungskanals sowie Leitungsbau im Waldbereich. Während dieser Zeit übernimmt Kilchberg die Trinkwasserversorgung von Rüschlikon.
- Phase 2 (ab Februar 2026): Neubau der Wasserkammern für Kilchberg (2 × 1400 m³), Rückbau der alten Rundkammern sowie dem Reservoir aus den 70ern, Neubau eines Schieberhauses und Anschluss an den Neubau von Etappe 1. In dieser Phase versorgt Rüschlikon die Nachbargemeinde.
- Phase 3 (ab März 2027): Abbruch und Rückbau Eingangsportal TRKL sowie Anbau und Erweiterung Rohrkeller mit Anbindung am Werkleitungskanal sowie Anpassung der Umgebung an die Neubauten.
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© STRABAG -
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Mehr Volumen, mehr Qualität
Nach Projektabschluss steigt die Speicherkapazität markant:
- Rüschlikon: von 1000 auf 1600 m³
- Kilchberg: von 1500 auf 2800 m³
Die neuen Anlagen erfüllen höchste Anforderungen an Hygiene, Betrieb und Unterhalt. Die Bauarbeiten erfolgen bei laufendem Betrieb – eine logistische Herausforderung, die Präzision und Erfahrung verlangt.
Der Kilchberger Gemeinderat und Ressortvorsteher Cornel Dudle zieht einen passenden Vergleich: «Das Projekt ist wie eine Operation am offenen Herzen.» «Treffend!», ergänzt Beat Spörndli.
Ein Gemeinschaftsprojekt mit Weitblick
Die enge Zusammenarbeit der vier Bauherrschaften – Rüschlikon, Kilchberg, HTRK und TRKL – ermöglicht eine koordinierte Planung, reduziert Eingriffe ins Waldgebiet und nutzt Synergien bei Ausschreibungen und Bauabläufen.
Mit dem Ersatzneubau des Reservoirs Kopfholz setzen die Gemeinden ein starkes Zeichen für eine nachhaltige, sichere und zukunftsorientierte Wasserversorgung.
Bautechnische Besonderheiten:
- Richtlinien: Umsetzung nach SVGW W6, höchste Standards für Hygiene, Betrieb und Unterhalt
- Einhaltung geltender SIA-Normen: SIA 118/262, SIA 272, SIA 190
- Schutz vor Kontamination: Das Wasser muss keimfrei und sicher gelagert werden (Bau unterliegt ebenfalls dem Lebensmittelgesetz)
- Betonqualität: Spezieller Trinkwasserbeton
- Abdichtung: Übergänge und Fugen müssen mit geeigneten Dichtungsbändern versehen werden
- Oberflächenbehandlung: Es darf kein Trennmittel verwendet werden, deshalb wird die Schalung mit einer speziellen Folie bespannt (Zemdrain)
- Bauen im laufenden Betrieb: Hohe Anforderungen an Koordination und Hygiene auf der Baustelle (keine Verschmutzung der Trinkwasserkammern, keine offenen Bauteile bei Niederschlag)
Technische Kennzahlen:
- Abbruch Beton/Stahlbeton: 750 m3
- Aushub/Abtrag: 8’360 m3
- Beton-/Stahlbetonarbeiten: 2'400 m3
- Schalungsarbeiten: 8’000 m2