Hitze, Hochleistung und Herzblut: So entsteht Asphalt für die A2 bei Nacht

27.8.2025, Text: Giulia Ciarla
In unserem Belagswerk Sternenfeld stellen wir das Mischgut für die A2 Instandsetzung Hagnau–Augst her.
Belagswerk Sternenfeld bei Dämmerung © STRABAG
© STRABAG

Steigendes Verkehrsaufkommen, hohe Temperaturen, Schadstoffe – unsere Strassen stehen unter einer starken Dauerbelastung. Damit sie sicher und funktionsfähig bleiben, braucht es präzise Arbeit im Hintergrund. So auch in unserem Belagswerk Sternenfeld, wo Max Eggenschwiler und Sohn David mit Leidenschaft, viel Erfahrung und Feingefühl die Mischgutproduktion verantworten.

Asphaltproduktion im Schichtbetrieb
Seit rund 14 Jahren ist Max für das Belagswerk Sternenfeld tätig. Sein Sohn David hat schon früh viele Stunden im Belagswerk verbracht – der Umgang mit Gestein, Bitumen und Technik wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Heute arbeiten beide gemeinsam als Mischmeister – aktuell im Schichtbetrieb. Für die Instandsetzung der A2 bei Hagnau–Augst, die seit Ende April läuft, übernimmt David oft die Nachtschicht. Start ist jeweils um 21 Uhr, Feierabend gegen 5 Uhr morgens. Hagnau-Augst ist eines der meistbefahrenen Autobahnstücke der Schweiz; hier verkehren ca. 130'000 Fahrzeuge am Tag.

Präzision in der Steuerzentrale
Während der Produktion sitzt David in der Steuerzentrale vor mehreren Bildschirmen. Von dort überwacht er jeden Schritt des Mischprozesses. Es geht um Sekunden: Der Ablauf muss exakt stimmen, damit das fertige Mischgut – der spezielle Deckbelag – perfekt ist. Pro Stunde werden rund 120 Tonnen Asphalt produziert. Alle zwölf Minuten wird ein Lastwagen befüllt und macht sich auf den Weg zur Baustelle. Einige der Lastwagenchauffeure sieht er mehrmals pro Nacht, denn sie kehren von der Baustelle zurück und holen weiteres Mischgut ab.

  • Die grösste Herausforderung ist das Timing, denn zwischen Mischprozess, Beladung und Lieferung zur Baustelle darf es keine Verzögerung geben.

    David Eggenschwiler
    Mischmeister, STRABAG AG

So entsteht Asphalt

Der Prozess beginnt mit der Erhitzung der passenden Gesteinskörnungen in der Heisstrommel, welche anschliessend in die einzelnen Fraktionen ausgesiebt und dann im Mischer mit Bitumen sowie Additiven vermischt werden.  Alles muss perfekt abgestimmt sein: Korngrössen, Mischverhältnisse und Temperatur. Erst dann entsteht ein hochwertiger Belag, der den Anforderungen an moderne Hochleistungsstrassen standhält.

Qualität von Anfang an

Die Gesellschaft für Qualitätssicherung und Innovation TPA sorgt mit regelmässigen Materialprüfungen für die Qualitätssicherung. Doch das allein genügt nicht. «Für Qualität braucht es alle Beteiligten – nicht nur die TPA. Qualität ist eine Verkettung von einzelnen Produktionsschritten. Jeder Schritt von der Produktionsplanung, Rohstoffbeschaffung, Mischgutherstellung bis hin zur engen Abstimmung mit der Einbauequipe zählt», betont Für Qualität braucht es alle Beteiligten – nicht nur die TPA.

Max und David verantworten nicht nur die Mischgutproduktion, sondern kümmern sich auch um Wartung und Instandhaltung der Asphaltanlage und die Koordination der Rohstoffanlieferungen. Dabei werden sie von einem kleinen, eingespielten Team unterstützt.

  • Für Qualität braucht es alle Beteiligten – nicht nur die TPA. Qualität ist eine Verkettung von einzelnen Produktionsschritten. Jeder Schritt von der Produktionsplanung, Rohstoffbeschaffung, Mischgutherstellung bis hin zur engen Abstimmung mit der Einbauequipe zählt

    Rohit Nandedkar
    Bereichsleiter TPA Schweiz

Über 14'000 Tonnen Deckbelag während der Nacht produziert

Für die aktuelle ASTRA-Baustelle liefern die beiden über 14'000 Tonnen lärmarmen Deckbelag in rund 60 Nachtschichten. Eine eindrückliche Zahl, die zeigt, wie viel Organisation, Fachwissen und Einsatz hinter jeder Strassenerneuerung steckt. Das Team von Belagswerk Sternenfeld gibt jede Nacht sein Bestes, damit tagsüber auf der Autobahn «alles rund läuft».