Holz und Beton vereinen sich am Kesslerplatz
Auf dem Kesslerareal Schlieren, welches der Migros-Pensionskasse gehört, entstehen in den nächsten zwei Jahren vier neue Gebäude mit rund 100 Wohnungen sowie Büro- und Geschäftsflächen. Um das neue Migros-Areal zu erbauen, haben sich der Holz- und Hochbau zusammengetan und arbeiten gemeinsam am Fortschritt.
Das Team vom Hochbau hat Ende 2023 mit den Installationsarbeiten begonnen. Der Baustart im Westteil war Ende Januar 2024. Da die neuen Gebäude auf die bestehenden Einstellhallendecke gebaut werden, hat das Team vom Hochbau zu Beginn in der Einstellhalle die Fundamente-, Wand- und Deckenverstärkungen vorgenommen.
Innovative Aufbauphase
Die Methode der Zusammenarbeit zwischen dem STRABAG Holz- und Hochbau ist neuartig. Denn die beiden Bereiche arbeiten seit Projektbeginn eng zusammen: Sie haben ihre Kalkulation für diese Projekt zusammengelegt und die Mitarbeitenden aus den beiden Bereichen arbeiten für dieses Projekt eng miteinander.
Nicht nur die Kalkulation des Holz- und Hochbaus haben sich zusammengelegt, sondern auch auf der Baustelle ist die Teamarbeit ersichtlich: Denn Beton und Holz gehen hier Hand in Hand. Während das Hochbauteam die tragenden Wände aus Beton erstellt, beginnt parallel dazu das Team vom Holzbau mit dem Aufrichten der Holzbauteile für die Decken. Sobald die Holzplatten angebracht sind, giesst der Hochbau den Beton drauf. Es entstehen Holz-Beton-Verbunddecken vor Ort.
Kunsthandwerk: Beton-Holz-Verbund
Um die Statik des Bauwerks sicherzustellen, sind in den Holzdecken ab Werk, sogenannte Mikrokerven eingefräst worden. Dies verhindert die Verschiebung zwischen Beton und Holz und somit das Durchbiegen der Decken – so wie wir es bei alten Holzbauten kennen. Der Beton wird direkt auf die Holzdecke gegossen und bildet mit dem Holz eine Verbunddecke, auch Holz-Beton-Verbunddecke genannt, welche die guten Materialeigenschaften der beiden Werkstoffe miteinander vereint: Die Decken bieten im Endzustand, zusammen mit dem Unterlagsboden einen hohen Trittschallschutz und eine gute Tragfähigkeit. Zudem verleihen die Holzdecken den zukünftigen Wohnungen am Kesslerplatz einen einzigartigen Charme. Die Holzdecke ist hygroskopisch. Es bedeutet, dass Holz die Feuchtigkeit aufnimmt und diese auch wieder abgibt. Dadurch entsteht ein angenehmes Wohnklima.
Die Zukunft bringt neue Herausforderungen mit sich
Durch die gewählte Bauweise, dem Holzsystembau, wird im Gegensatz zur konventionellen Bauweise die Bauzeit verringert. Dies bedeutet jedoch eine längere Planungsphase. Gleich wie bei der konventionellen Bauweise, bringt der Holzsystembau ebenfalls neue Herausforderungen. So sind die Arbeiten stets der aktuellen Witterung ausgeliefert, denn die Holzdecken müssen von Nässe geschützt werden und möglichst trocken bleiben, bevor die Überbeton darauf eingebracht wird. Die Teams am Kesslerplatz arbeiten voraussichtlich bis 2026 an diesem Bauvorhaben.
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